Cooper, Melinda: Sie nennen es Leben, wir nennen es Arbeit
Den feministischen Autorinnen Melinda
Cooper und Catherine Waldby geht es darum, die neuen postfordistischen
Produktionsweisen der Bio-Techbranche, die mit einer Inwertsetzung von Körpern
einhergehen, als Arbeit sichtbar und umkämpfbar zu machen.
Ebenso
wie unbezahlte Haus-und Sorgearbeit lange als außer-ökonomisch oder "natürlich"
angesehen wurde, gilt dies heute für die Verfügbarkeit von lebendigen
Körperstoffen und -prozessen in Reproduktions- und Biotechnologien im
Zusammenhang mit der sogenannten Eizell-"Spende" oder "Leihmutterschaft".
Der
3. Band der Reihe kitchen politics fokussiert die Sphäre der
Reproduktionsmedizin und Biotechnologie als Bestandteil von
Wertschöpfungsprozessen und diskutiert diese im Zusammenhang mit dem Konzept der
Reproduktionsarbeit.
Die Übersetzung eines grundlegenden Textes von
Cooper/Waldby ermöglicht eine sachkundige Einführung in die verschiedenen
Technologien und deren Problematik. In einem neuen Text setzt sich Cooper
kritisch mit dem Arbeitsbegriff bei Marx auseinander und hinterfragt die
stillschweigende Voraussetzung des männlichen Familienernährers im bürgerlichen
Recht. Ergänzend diskutieren Felicita Reuschling und Susanne Schultz - unter
anderem in einem Interview mit Cooper - die politischen Konsequenzen und Grenzen
einer auf den Arbeitsbegriff fokussierten Diskussion.
Verlag: edition assemblage
Seiten: 152 S. Erscheinungsjahr: 2015 Ausführung: Kartonierter Einband (Kt)