Achtelik, Kirsten: Selbstbestimmte Norm
Ist wirklich alles in Ordnung, wenn bei
der pränatalen Untersuchung keine Auffälligkeiten gefunden werden? Und was wenn
doch? Als Feministin für ein Recht auf Abtreibung einzutreten, bedeutet nicht
zwangsläufig, die hier entstehende Entscheidungssituation als Selbstbestimmung
wahrnehmen zu müssen.
Kirsten Achtelik lotet in ihrem Buch das Spannungsfeld
zwischen den emanzipatorischen und systemerhaltenden Potentialen des
feministischen Konzepts "Selbstbestimmung" in Bezug auf Abtreibung aus. So
mischt sie sich in die aktuellen feministischen Debatten um reproduktive Rechte
ein, die mit den zunehmenden Aktivitäten und Demonstrationen von
"Lebensschützern" wieder aufgeflammt sind. Zugleich ist es ihr Anliegen, einer
neuen Generation von Aktivistinnen und Aktivisten die Gemeinsamkeiten und
Konflikten der Frauen- und Behindertenbewegung sowie die inhaltlichen
Differenzen zwischen Frauen mit und ohne Behinderung verständlich zu
machen.
Vor allem aber stellt sich Achtelik der dringend zu klärenden Frage,
wie ein nicht selektives und nicht individualisiertes Konzept von
Selbstbestimmung gedacht und umgesetzt werden kann.
Verlag: Verbrecher Verlag
Seiten: 223 S. Erscheinungsjahr: 2015 Ausführung: Kartonierter Einband (Kt)