Werlen, Mirjam: Persönlichkeitsschutz des Kindes, höchstpersönliche Rechte und Grenzen elterlicher Sorge im Rahmen medizinischer Praxis
Diese Berner Dissertation unternimmt
eine vertiefte rechtswissenschaftliche Auseinandersetzung mit der bisherigen
medizinischen Praxis betreffend Kinder mit einer angeborenen Variante der
biologischen Geschlechtsentwicklung (DSD/VSD); der Begriff der "Intersexualität" sollte vermieden werden. Dabei geht es um
operativ-hormonell geschlechtszuweisende Eingriffe am Kleinkind. Vor einem
chirurgischen und damit irreversiblen Eingriff in die Persönlichkeit des Kindes
stellen sich mehrere Fragen nicht allein den DSD-Kontext betreffend.
Die
Arbeit strebt eine interdisziplinäre Darstellung an, insbesondere zur
medizinisch-wissenschaftlichen Beurteilung der Integritätseingriffe, und es
werden die rechtlichen Grundlagen zum Persönlichkeitsschutz des Kindes und
seiner gesetzlichen Vertretung sowie geltende Regelungen im medizinrechtlichen
Kontext (z.B. HFG) besprochen. Die Analyse unterscheidet zwischen einer
materiell-rechtlichen Beurteilung der medizinischen Praxis und einer
dogmatischen Untersuchung (unabhängig der DSD-Thematik) zur Urteilsfähigkeit,
Höchstpersönlichkeit und Stellvertretung.
Die Publikation enthält
verschiedene Schemata, z.B. zur Urteilsfähigkeit im Rahmen einer Heilbehandlung
oder einem Heilversuch und zu den absolut oder relativ höchstpersönlichen
Rechten.
Verlag: Stämpfli Seiten: 800 S. Erscheinungsjahr: 2014
Ausführung: Kartonierter Einband (Kt)