Intersexualität ist heute auf dem Weg, kein Tabuthema mehr zu sein, aber
noch Lichtjahre davon entfernt, von der Gesellschaft angenommen zu werden.
Ein Kind wird geboren, aber es passt partout nicht in das Schema Hellblau-Rosa
oder Junge-Mädchen. Was aufgrund genetischer Konditionen als seltene, aber trotzdem
"natürliche" Variante gelten muss, entwickelt sich für das Kind und
seine Eltern zu einer schwierigen Kette von Problemen und Entscheidungen, meistens
begleitet von Ängsten, Unwissenheit, Vorurteilen und Fehlinformationen.Clara
Morgen schreibt über ihr Leben mit ihrem Kind, das zunächst Franz, dann aber
nach ärztlichem Gutachten Franzi genannt wird, über Ärztinnen und Ärzte und
deren Diagnosen, über die Fragen der Offenheit gegenüber dem Kind und dem Freundes-
oder Bekanntenkreis, über die fatalen Probleme und Folgen von Operationen, über
Selbstzweifel und schlechtes Gewissen. Aber auch über das Glück, dieses Kind
besonders zu lieben und in einer Umgebung aufwachsen zu sehen, die das "Anderssein"
akzeptiert und so dem Kind das notwendige Selbstbewusstsein und die Würde gibt,
die jedes Kind zum Aufwachsen und Erwachsenwerden braucht. Eine sehr persönliche
Erzählung, ergänzt durch Interviews mit anderen Eltern, Ärztinnen und Ärzten,
intersexuellen Menschen und Interessengruppen.