Woran machen Asylrichter*innen fest, ob Geflüchtete »wirklich« schwul oder lesbisch sind? Wer hat die Macht zu definieren, was Homosexualität bedeutet und unter welchen Umständen sie im Sinne des Flüchtlingsrechts schutzwürdig ist? Katharina Schoenes geht diesen Fragen aus der Perspektive der Gender und Queer Studies sowie der Rassismusforschung nach. Dabei rekonstruiert sie das in Asylentscheidungen verwendete Wissen und ordnet es historisch ein. Dies verschafft Einblicke in die bislang kaum erforschten Erfahrungen und Sichtweisen von Asylrichter*innen - und leistet einen wichtigen Beitrag zur Rechtssoziologie.