Im Fokus dieser Studie steht das Verhältnis von Organisationen und Gesellschaft im Bereich der Geschlechtergleichstellung in der Schweiz. Die empirische Arbeit beschäftigt sich mit dem Umgang von Unternehmen und Nonprofit-Organisationen mit dem Anliegen der Gleichstellung von Frauen und Männern und beschreibt, welche gesellschaftlichen Diskurse in die Organisationslogiken einbezogen werden. Die Analyse zeigt auf, welche Ziele im Gleichstellungsbereich legitim sind und wie diese in einem ersten Schritt als selbstverständlich dargestellt werden. Die Organisationen unterstützen das Gleichstellungsanliegen grundsätzlich, um auch einer wahrgenommenen gesellschaftlichen Erwartung zu entsprechen. Die Umstrittenheit des Themas kommt dann zum Vorschein, wenn konkreter über die Massnahmen zur Zielerreichung diskutiert wird. Dabei wird die Problemanalyse der bestehenden Geschlechterungleichheiten oft nicht vollzogen. Ein Verständnis für strukturelle Ungleichheiten wäre jedoch für die tatsächliche Gleichstellung vonnöten, um zielführende Massnahmen ergreifen zu können, wie Nussbaumer in der Studie argumentiert.