Frauenvorbilder in Israel 1948-1967
Wie weiblich ist die Nation? Zwei herausragende und widersprüchliche Frauenvorbilder
in der jungen israelischen Gesellschaft.
Julie Grimmeisen erforscht das Bild der "Neuen Hebräischen Frau"
nach der Gründung des Staates Israel. Dabei wird deutlich, dass nicht nur politische,
sondern insbesondere kulturelle Einflüsse aus Europa und den USA - in diesem
Fall ein kommerzielles Schönheitsideal der Frau - das Projekt des israelischen
nation building beeinflussten. Das Konsumverlangen der israelischen Gesellschaft,
verkörpert durch die seit 1950 jährlich gewählte glamouröse Schönheitskönigin,
stand im klaren Widerspruch zum ebenfalls sehr wirkmächtigen Vorbild der sozialistischen
Pionierin, die als gleichberechtigtes Mitglied ihrer Gemeinschaft, Seite an
Seite mit den männlichen Kameraden und unter großen Anstrengungen und Entsagungen
die jüdische Nation in ihrem eigenen Land wiederbelebt haben soll. Beide Frauenvorbilder
wurden von den ersten erfolgreichen Frauenmagazinen des Staates propagiert und
steckten den Rahmen ab, innerhalb dessen sich der ideologische Kampf um die
Deutungshoheit des Frauenideals Israels abspielte.
Die Autorin liefert mit ihrer Analyse der "Neuen Hebräischen Frau"
einen innovativen Beitrag zur Nationalismus- und zur Geschlechterforschung.
Verlag: Wallstein Verlag GmbH
Seiten: 400 S. Erscheinungsjahr: 2017 Ausführung: Fester Einband