Audre Geraldine Lorde (1934 - 1992) war eine US-amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin. Sie bezeichnete sich selbst als black, lesbian, feminist, mother, poet, warrior (Schwarze, Lesbe, Feministin, Mutter, Dichterin, Kriegerin).
Durch ihre das Leben genau beobachtenden und befragenden Gedichte und Essays wurde Lorde zu einer der wichtigsten Theoretikerinnen der Frauenbewegung der 1970er und 1980er Jahre.
1968 ging Lorde als »poet in residence« ans Tougaloo College, Mississippi. Diese Erfahrung bestärkte sie in ihrer Überzeugung, dass Dichtung kein überflüssiger Luxus sei, sondern notwendig zum Überleben. Mit anderen Aktivistinnen engagierte sich Audre Lorde für Frauen in Südafrika und gründete den Verlag Kitchen Table: Women of Color Press. Durch Workshops und Seminare, die sie in Berlin abhielt, spielte Lorde beim Beginn der afrodeutschen Frauenbewegung auch eine Rolle.
1977 bis 1979 schrieb sie – als eine der ersten aus der Perspektive einer afroamerikanischen Lesbe – über ihre Erfahrung mit Brustkrebs. Sie wollte Kraft und Wissen aus ihrem Leiden schöpfen und weitergeben, wie sie auch in dem 1988 erschienenen A Burst of Light (Lichtflut) über den Sinn des Leberkrebses nachdachte, der ihr schliesslich das Leben nahm.