Obwohl vor über einhundert Jahren veröffentlicht, könnte die Geschichte von Viga-Ljot und Vigdis heute kaum relevanter sein. Eindrücklich beschreibt die Literaturnobelpreisträgerin Sigrid Undset in ihrem frühen Roman das Ringen der schillernden jungen Norwegerin Vigdis um Emanzipation und Gerechtigkeit in einer von Männern und Gewalt dominierten Welt.
Das sagenumwobene Norwegen der Wikingerzeit. Als der Isländer Ljot den Hof ihres Vaters besucht, verliebt sich die junge Vigdis in den impulsiven Fremden. Ljot aber will nicht warten, bis sie sich endgültig für ein Leben mit ihm entschieden hat. Er vergewaltigt Vigdis und flieht nach der Tat. Den Sohn, den Vigdis neun Monate später zur Welt bringt, zieht sie allein gross. Auf sich gestellt kämpft sie um ein autonomes Leben - und die Ehre ihrer Familie. Wütend trotzt sie den unzähligen Widerständen, denen sie im patriarchalen System ihres Heimatlandes ausgesetzt ist und stellt sich nicht nur ihrem Vergewaltiger, sondern auch den Mördern ihres Vaters mutig entgegen.