Gegen die Regeln - und für die
Menschen: das Porträt einer Frau, die Deutschland bewegte.
"Meine Mutter war
der Schrecken eines jeden Protokollchefs. Sie sah es überhaupt nicht ein, den
ganzen Abend neben einem hochdekorierten
Ziegenbocksbeinoberunduntergeneralkriegskommandeursergeanten zu verbringen, wenn
gleichzeitig eine viel mehr Spaß versprechende Künstlerin eingeladen war. Sie
vertauschte die Tischkarten, und mein Vater raufte sich die silbernen Locken.
Ich habe sie dafür geliebt und gleichzeitig bewundert."
Ärztin,
alleinerziehende Mutter, Ehefrau des deutschen Außenministers Walter Scheel,
später dann First Lady und Gründerin der Deutschen Krebshilfe - Mildred Scheel,
eine der einflussreichsten Frauen der deutschen Nachkriegszeit, genoss national
und international hohes Ansehen. Für viele Frauen ihrer Generation war sie ein
Vorbild: klug, unabhängig, meinungsstark und tatkräftig. Bis heute wirkt ihr
Engagement nach; sie enttabuisierte das Thema Krebs und rief eine der
wichtigsten Gesundheitsorganisationen des Landes ins Leben. Ihre Arbeit für die
Deutsche Krebshilfe war unermüdlich - umso tragischer, dass sie selbst 1985 an
dieser tückischen Krankheit starb.
30 Jahre nach Mildred Scheels Tod
erinnert sich ihre Tochter Cornelia in diesem sehr persönlichen Buch an ihre
Mutter; an eine leidenschaftliche, warmherzige und kompromisslose Frau, die sich
keine Sekunde um Konventionen scherte.
"Eine Jahrhundert-Frau mit einer
Jahrhundert-Idee."
Fritz Pleitgen
Verlag: Rowohlt
Seiten: 240 S. Erscheinungsjahr: 2015 Ausführung: Fester Einband