Berlin ist heute die queere Hauptstadt Europas und Fluchtpunkt für nicht-heterosexuelle
Menschen aus aller Welt: offen, vielfältig und ziemlich partytauglich. Die Ursprünge
dieses Freiheitsgefühls liegen ausgerechnet in der ehemaligen Mauerstadt West-Berlin.
Fast alles, was wir heute als queere Berliner Institutionen kennen – vom Schwulen
Museum* über die Siegessäule, das SchwuZ und den Teddy Award bis hin zu den
Aids-Hilfen – wurde bereits in West-Berlin auf den Weg gebracht.
„Mein wunderbares West-Berlin“ nimmt uns mit auf eine faszinierende schwule
Zeitreise: in die 50er und 60er, in denen die West-Berliner zwar noch massiv
unter den Einschränkungen und Verfolgungen durch § 175 zu leiden hatten, sich
aber dennoch bereits eine lebendige Subkultur mit Szene-Bars und Klubs aufbauen
konnten; in die 70er, jene Zeit der bahnbrechenden Emanzipationsbewegungen und
gesellschaftlichen Umbrüche; und in die 80er, die geprägt waren von einer Ausdifferenzierung
queerer Lebensentwürfe, aber auch den verheerenden Folgen von Aids, die Berlin
so heftig trafen wie keine andere deutsche Stadt.
„Mein wunderbares West-Berlin“ lässt prominente und weniger prominente Protagonisten
zu Wort kommen: Aktivisten und Lebenskünstler, Travestie-Stars und Museumsgründer,
Filmregisseure und Clubbetreiber, Modemacher und DJs. Sie erzählen von persönlichen
und gesellschaftlichen Kämpfen, erinnern sich an heimliche Blicke und rauschhaften
Sex, legendäre Partys und wütende Demonstrationen, leidenschaftliche Streits
und ungeahnte Bündnisse.
Zusammen mit zum Teil noch nie gesehenem Archivmaterial entsteht so ein faszinierendes
Panorama des schwulen West-Berlins – und von dessen gesellschaftlichen Folgen
für heute.
Verlag: Praesens Film Erscheinungsjahr: 2017
Ausführung: DVD Video