Ehardt, Christine (Hrsg.): Inszenierung von Weiblichkeit
Zur Konstruktion von Körperbildern in der Kunst
Eine Kategorisierung von
Geschlechterrollen in weiblich und männlich sollte nach den in Wissenschaft und
Kunst geführten Debatten längst überholt erscheinen. Ungeachtet dessen erfahren
diese binären Geschlechterzuschreibungen eine ständige Tradierung in Medien,
Kunst und Alltagskultur. Die Problematik der Inszenierung von Weiblichkeit in
Kunst und Kultur ist deshalb reformulierter Ausgangspunkt dieses
interdisziplinären Sammelbandes. Dabei ist einerseits die Relativierung der
Geschlechterkonstruktion im Sinne einer Performativität und somit kulturell
bedingten Rollenspezifizierung im Sinne Judith Butlers grundlegend. Andererseits
aber sollen genau jene geschlechtsdeterministischen Tendenzen beleuchtet werden,
die zu diesem kulturwissenschaftlichen common sense nach wie vor oder gerade
wieder quer stehen. Daraus folgend rückt auch die Frage, inwieweit Butlers
theoretische Auseinandersetzungen auch heute noch aktuell sind, in den
Blickpunkt. Wie verhalten sich etwa die verschiedenen künstlerischen
Ausdrucksformen zu stets präsenten dichotomen (Rollen-)Zuschreibungen? Daran
anschließend stellen sich beispielsweise auch Fragen nach der Flüchtigkeit von
performativ hervorgebrachten Weiblichkeits-Bildern und deren Speicherung, nach
Wahrnehmung und Wiedererkennung von Weiblichkeit, nach dem phänomenalen und
semiotischen Körper oder nach der Dekonstruktion von Körperbildern. Die Beiträge
zeigen einen Querschnitt aktueller geistes- und kulturwissenschaftlicher
Forschungen zu Bildender Kunst, Digitalen Medien, Literatur, Film, Musik,
Performance und Tanz. Beiträge von: Barbara Alge, Christa Brüstle, Meri Disoski,
Christine Ehardt, Ralph Fischer, Konstanze Fliedl, Irene Fußl, Nicole
Haitzinger, Heide Hammer, Jana Herwig, Melanie Letschnig, Daniela Pillgrab,
Marina Rauchenbache
Verlag: Loecker Erhard Verlag
Seiten: 237 S. Erscheinungsjahr: 2011 Ausführung: Kartonierter Einband (Kt)