In ihrem fulminanten, komisch-tragischen, autobiographischen Debütroman erzählt
Négar Djavadi aus der Sicht ihres Alter Egos Kimiâ Sadr die Geschichte ihrer
Familie, die aus Iran stammt. Ein zweiter Erzählstrang betrifft Kimiâ selbst
und ihre Schwangerschaft. Die klappt nur mit Hilfe der Medizin und der Mann
dazu ist auch nur geliehen - Kimiâ liebt eher Frauen. In Teheran geboren und
seit zehn Jahren im Pariser Exil, hat Kimiâ stets versucht, ihr Land, ihre Kultur,
ihre Familie auf Abstand zu halten. Doch die Geister der Vergangenheit holen
sie wieder ein, um in einem überwältigenden Bilderreigen die Geschichte der
Familie Sadr in drei Generationen vor ihr abzuspulen: die Drangsale im Leben
der Ahnen, ein Jahrzehnt der politischen Revolution, die Winkelgassen der Adoleszenz,
berauschende Rockmusik, das schelmische Lächeln einer blonden Bassistin. Und
dann gibt es, im dunklen Kern dieses atemberaubenden Romans über den Iran von
gestern und das Frankreich von heute, noch eine furchtbare Geschichte zu erzählen.
Verlag:
Beck (2017) Sprache: Deutsch Format: Gebunden, 400 S.