Eine ganze Epoche des geistigen Frankreich mit seiner literarischen, philosophischen und politischen Avantgarde wird hier lebendig: Camus, Genet, Prevert, Picasso. Es ist jenes glückliche Decennium, in dem sich die junge Lyzeal-Lehrerin mit Sartre befreundet und zur Schriftstellerin entfaltet.
Dieses außergewöhnliche Buch einer außergewöhnlichen Frau beginnt mit dem
Jahr 1929, das der Zwanzigjährigen zum erstenmal den ungehinderten Genuß
einer schwer erkämpften Unabhängigkeit vom bürgerlich-konventionellen Elternhaus bringt; es schließt mit dem Jahr
1944, das von der zu diesem Zeitpunkt bereits international bekannten und
anerkannten Autorin als ein politisch und persönlich gleichermaßen bedeutsamer
Einschnitt erlebt wird. In ihren Erinnerungen aus der Zeit, die zwischen
diesen beiden Zäsuren liegt und die sich wie ein spannender Roman, manchmal
auch wie ein exakter Tatsachenbericht lesen, wird eine ganze Epoche des
geistigen Frankreich lebendig, dessen literarische und philosophische Avantgarde
sich um jene 'kleine Familie' scharte, die die Caf?s D?me und Flore zur
Keimzelle existentialistischer Ideen werden ließ. Im Mittelpunkt des Buches
jedoch steht die nach und nach sich entfaltende Beziehung der jungen Lyzeal-Lehrerin
und angehenden Schriftstellerin zu einem Mann, der ihr weiteres Leben und
Denken entscheidend prägen sollte: zu Jean-Paul Sartre. Obwohl sie von
dem Gefährten nur soweit sprechen will, wie die intensive Gemeinschaft
und die parallele Erfahrung ihre eigene Entwicklung bestimmte: der Pakt
mit ihm durchstrahlt ihre gesamte Existenz so stark und bis in die intimsten
Bereiche, daß das autobiographische Ich fast hinter dem Wir zurücktritt.
Auf diese Weise wird ihr Bericht zugleich eine der wichtigsten Quellen
für die Kenntnis Sartres.
Auflage: 30. A.
Verlag: Rowohlt Taschenb.
Seiten: 524 S.
Erscheinungsjahr: 2008
Ausführung: Taschenbuch (kartoniert)