Die schrecklichen Bilder von Menschen auf der Flucht, Verfolgten und Vertriebenen, die verzweifelt versuchen, sich in Sicherheit zu bringen, gehen uns seit Jahren nicht mehr aus dem Kopf. Angesichts dieser Tragödie reagieren viele mit Rat- und Hilflosigkeit.Wiee es auch anders gehen könnte, zeigt diese Anthologie. Über 50 afghanische Autor:innen und ihre Schweizer Kolleg:innen schreiben über Flucht und Asyl. Die hier präsentierten Texte stehen in Zusammenhang mit der von Sabine Haupt initiierten und koordinierten PEN-Aktion zur Rettung hochgefährdeter afghanischer Intellektueller (Schriftstellerinnen, Journalisten, Universitätsdozentinnen, Menschen- und Frauenrechtsaktivisten, Juristinnen), mit der von 2021 bis 2025 fast hundert Afghan:innen nach Europa kamen.
Um diese aussergewöhnliche Aktion, an der ein ganzes Netzwerk von ehrenamtlichen Helfer:innen, darunter auch viele Schweizer Schriftsteller:innen, beteiligt ist, zu dokumentieren, gibt sie diese Anthologie mit Beiträgen afghanischer und Schweizer Autor:innen heraus. Illustrationen von afghanischen Künstler:innen ergänzen die Texte. Bei dem Projekt geht es auch darum, den afghanischen Kolleg:innen, die in ihrer Heimat bekannt waren und zum Teil grosse Reputation genossen, wieder zu einer gewissen Sichtbarkeit zu verhelfen.
Es schreiben: Atiq Arvand, Shabnam Simia, Najibah Zartosht, Azim Basharmal, Sabera Aitabar, Aslam und Setayesh Jami, Ekramuddin Barez, Husain Buyook, Marzia Buyook, Mohammed Baqiryan, Shayan Fariwar, Qudsia Shujazada, Jahan A. Afroz, Aref Qaem, Abdul Shakur Qaderdan, Sayed Nawid Shojai, Fruzan Wahdat, Kazim Hamidi, Marzia Amiri, Ramin Arabnejad, Nilofar Niksear und Farahnaz Bawar. Deutschsprachige Texte von: Roger de Weck, Charles Lewinsky, Franco Supino, Daniel Rothenbühler, Lukas Bärfuss, Milena Moser, Daniel de Roulet, Viola Rohner, Irena Brezná, Heike Fiedler, Dominik Riedo, Joël László, Demian Cornu, Michael Mai & Lena Reiner, Caspar Battegay, Dragica Rajcic, Klaus Merz, Martina Läubli, Ruth Loosli, Isolde Schaad, Alice Grünfelder, Martin Dean, Christoph Keller, Michel Brülhart, Stefan Keller, Ruth Wittig und Sabine Haupt.
Einbandgestaltung: Ursi Anna Aeschbacher
Sabine Haupt ist Schriftstellerin und emeritierte Professorin für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen hat sie mehrere Romane und Erzählbände veröffentlicht, zuletzt »Lichtschaden. Zement« (2021) sowie »Die Zukunft der Toten« (2022). Sie engagiert sich für verfolgte Autor:innen, insbesondere für bedrohte Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Afghanistan.