Adams, Werner: Ich war nie, wie ich hätte sein sollen (eBook)
Ein Lebensschicksal aus den Anfängen der Psychiatrie
Von der Tragik, an sich selbst und der
Welt zu zerbrechen
Kurz vor Weihnachten 1851 wird Daniel Müller in die Heil-
und Pflegeanstalt Illenau eingeliefert. Der 34-jährige Vater von vier Kindern
hofft, dort von seinen übersteigerten Schuldgefühlen, seinen Panikattacken und
Wahnvorstellungen geheilt zu werden. Er wird die Anstalt nie mehr verlassen. Wie
hat es soweit kommen können? Aus welchen Gründen fühlte sich Daniel von den
Menschen verfolgt und von Gott verlassen? Was war ihm widerfahren, dass ihm als
letzter Ausweg nur noch die Flucht aus der Realität blieb?
Der Autor, ein
Nachfahre Daniel Müllers, hat die in Archiven vollständig erhaltenen
Patientenakten und Briefe seines Ururgrossvaters sorgfältig ausgewertet. Er
entdeckte einen verunsicherten jungen Mann, den eine romantische Liebe zu einem
Jugendfreund ein Leben lang traumatisiert; der in fataler Selbstüberschätzung
finanzielle Risiken eingeht, die ihn in den Konkurs treiben; der nach Amerika
fliehen will, aber auch dabei grandios scheitert; und der letztendlich an der
Schuld zerbricht, seine Familie mit ins Unglück gezogen zu haben. Lebendig,
eindringlich und dennoch behutsam lässt der biographische Roman dieses Leben aus
den historischen Dokumenten auferstehen. Es gelingt ein authentisches Zeugnis
eines tragischen Einzelschicksals in einer Gesellschaft, in der
Andersartigkeit keinen Platz findet. Gleichzeitig wird ein differenzierter
Einblick in den Alltag einer modernen psychiatrischen Klinik zur Mitte des 19.
Jahrhunderts gegeben.
Verlag: Petri, Johannes Verlag Seiten: 234 S.
Erscheinungsjahr: 2012 Ausführung: Fester Einband